Sie waren künstlerisch tätig und mit Hainichen verbunden: Claus Börner, Richard Friedrich Bretschneider, Karl Fischer, Karl Getz, Richard Grund, Emil Louis Helbig, Wolfgang Hennig, Günter Hofmann, Ehrhard Kabisch, Karl Kögl, Franz Ottomar Krause, Hans Meitzner, Carl Friedrich Mosch, Siegfried Müller, Eduard Theodor Nitzschke, Friedrich Richter, Frank Schaal, Ehrenfried Seidenglanz, Friedrich Gottlob und Johann Gottfried Stecher, Joachim August Bernhard Stenker, Karl August Stenker, Karl Bernhard Stenker und Johannes Uhlig.
Sie alle hinterließen kunstvolle Spuren. Um einen Eindruck von den Werken zu vermitteln, sind bis März 2026 Arbeiten aus Privatbesitz und den Hainichener Museumsbeständen zu sehen. Dazu gehören unterschiedlichste Holzarbeiten, Aquarelle, Pastelle, Bleistiftzeichnungen, Holzschnitte, Gemälde, Gebrauchsgrafik, Porzellanmalereien und auch eine Elfenbeinschnitzerei.
Der Dichter Radjo Monk blickte zur Eröffnung auf Hainichen als einer, der hier geboren worden ist, – wie Gellert – nach Leipzig zog und sich seitdem von dort die Welt erschließt. Er nahm das dicht gedrängte Publikum auf einen persönlichen und zugleich poetischen Tauchgang, in seine Vergangenheit und in die der Bewohnerschaft mit, der spontan Reaktionen auslöste und die intensiven Gespräche miteinander nach der Rede beförderte.
Ob die Dichte an künstlerischer Auseinandersetzung in Hainichen besonders ist, lässt sich nicht sagen, aber sie fällt auf. Für Radjo Monk ist seine Geburtsstadt „ein seltsam stiller Ort, der, wie diese Ausstellung bezeugt, eine eigene Bindekraft hat. Ein Ort, der nichts hält, aber doch behauptet: hier bin ich, ein Ort der Weber, Färber und Tüftler. Ein Ort, der dich bewahrt, bis du reif bist für die Welt. Ein Ort, der dir Frieden gibt, bis du bereit bist für den Streit mit der Welt. Ein Ort, der dir die Tränen wegwischt, wenn du heimkommst und nicht weiterweißt. Hainichen hat mich gelehrt, leise zu sein. Diese Stadt ist zurückhaltend, fast schüchtern, aber das macht ihre Anziehung aus.“
Zum Nachmittagskurs mit Bettina Bergmann, der Enkelin von Emil Helbig, setzten Kinder und Erwachsene Rohlinge und teils winzige Holzelemente zu originellen, oft fröhlich bemalten Kreationen zusammen und hatten sichtlich Spaß daran.
Wie weiter? Das Museum sammelt Daten, Hinweise, Fotografien, um das Puzzle „Kreatives Hainichen“ aufzufüllen und wird anhand des Materials beraten, welche Aufbereitung sich empfiehlt, um Potenziale der Vergangenheit in Erinnerung zu halten.
Zugleich gehört zur Stärkung des städtischen Selbstverständnisses, offene Räume zu schaffen, wo sich alle vielseitig ausprobieren und respektvoll austauschen können. Ein Gefühl davon vermittelte der Eröffnungstag. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, vor allem an die vielen Leihgeberinnen und Leihgeber.
Angelika Fischer
Leiterin Gellert-Museum
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