Hainichen

Mit der Jungrinderanlage am Ortsteingang von Berthelsdorf fällt eine der allerletzten Brachen in unserer Stadt

Die Beseitigung von unschönen Ecken in unserer Stadt war in den letzten Jahren ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Viele Industriebrachen sind in den vergangenen Jahren abgerissen bzw. aufgewertet worden. Auch dank privater Initiativen verschwand manches unansehnlich gewordene Gebäude aus dem Stadtbild.

Was Anfang der 2000er Jahre mit der Revitalisierung des ehemaligen BARKAS-Geländes begann, hier mussten z.B.  53.000 Altreifen entsorgt werden, wurde später mit dem Abriss der Plüschweberei, des Saatguts, der Färberei Stöß, der Fleischerei Zieger, der ehemaligen SED-Kreisleitung und zahlreicher anderer teilweise eingefallener Wohngebäude erfolgreich fortgeführt. Doch auch in den Ortsteilen fiel mancher unschöne Anblick. Beispielhaft genannt seien hier das ehemalige Witzgut in Falkenau, die ehemalige Tischlerei ein Gersdorf und zahlreiche Gebäude der Agrargenossenschaft Bockendorf zwischen Hauptstraße und Dorfgemeinschaftshaus.

Andere ehemalige industriell genutzte Gebäude erhielten eine Aufwertung: Aus der Beyer`schen Textilfabrik wurde die Eduard-Feldner-Grundschule, ein ehemaliges Gebäude des Möbelwerks dient heute als EDEKA-Markt der Generationen und in die frühere Firma Großlaub/Einlagengewebe ist dank eines privaten Investors eine Wohnanlage eingezogen.

Wer heute durch Hainichen und unsere Ortsteile fährt stellt fest: Wir haben diesbezüglich unsere Hausaufgaben vergleichsweise gründlich durchgeführt. Die „Schandflecke“ sind fast komplett verschwunden. Auch den letzten „Dreckecken“ soll es in nächster Zeit an den Kragen gehen.

So haben wir vor einigen Jahren die ehemaligen Lederwerke/WEURO auf der Feldstraße erworben, ebenso unser früheres Kino. Wir hoffen sehr, dass im (noch nicht beschlossenen)Doppelhaushalt des Freistaats für die Jahre 2021/22 entsprechende Kassenmittel für Abrissmaßnahmen eingestellt werden, sodass wir uns auch dem Verschwinden dieser Gebäude annehmen können. Auch im ländlichen Bereich waren und sind wir aktiv. So wollen wir 2021 die ruinösen ehemaligen Wohnhäuser am Pahlbach in Cunnersdorf zurückbauen.

Wer derzeit aus Richtung Dittersbach über die sogenannte Kohlenstraße nach Hainichen fährt, wird aktuell von zwei der wenigen verbliebenen unschönen Ecken in Hainichen begrüßt. Damit ist für Personen, die von der naheliegenden Autobahnausfahrt Frankenberg in unsere Stadt kommen, ein negativer erster Eindruck von Hainichen verbunden.  

Auf der linken Seite steht die ehemalige Jungrinderanlage. Diese gehört der Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf. Gegenüber steht ein mächtiges Gebäude, welches ebenfalls seit einigen Jahren leer steht. Es handelt sich um das sogenannte frühere Erbgericht. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Zumindest eine der beiden „Stadttore der Kohlenstraße“ gehört bald der Vergangenheit an. Die Jungrinderanlage wird aktuell auf Initiative der Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf zurückgebaut. Bis spätestens Herbst soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Der Gebäudekomplex wurde 1959 von der damaligen LPG Franz Hübsch in mehreren Bauabschnitten errichtet. Bis 1998 wurde dieser als Jungrinderanlage genutzt. Mit Inbetriebnahme des neuen Stalls an der Milchviehanlage Cunnerdorf im gleichen Jahr wurde dort ein neuer Stall für 600 Jungrinder in Betrieb genommen. Die Gebäude am Ortseingang von Berthelsdorf wurden für die Rinderzucht seither nicht mehr benötigt.

Am Ortseingang von Berthelsdorf soll nach dem Abschluss der Arbeiten eine Streuobstwiese sowie Grünland mit verschiedenen Landschaftselementen, wie Hecken und Baumgruppen entstehen.

Vielen Dank an Silvio Hainich, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft  Hainichen-Pappendorf und allen seinen Mitstreitern, für die Beseitigung dieser landwirtschaftlichen Brache.

Diese Maßnahme, welche auch Punkte für das Oekokonto bringt, wird durch den Freistaat Sachsen gefördert. Die Luftbilder zeigen das enorme Ausmaß der Stallungen. Sie wurden durch das Zentrale Flächenmanagement Sachsen (ZFM) mit der Drohne gemacht.

Übrigens gibt es auch Hoffnung für das gegenüber der Jungrinderanlage liegende Areal des ehemaligen Erbgerichts. Bisherige Interessenten waren leider immer wieder abgesprungen, weil durch den Denkmalschutz der Erhalt des zentralen Erbgerichtsgebäudes gefordert wurde.

Derzeit gibt es sogar mehrere Interessenten für das Areal. Alle wollen das Hauptgebäude erhalten und  den benachbarten früheren Stall abreißen. Gut möglich, dass neben der Sanierung des massiven Gebäudes Eigenheimstandorte entstehen. Sobald hier etwas „in trockenen Tüchern“ ist, werde ich an dieser Stelle informieren.

Bilder: ZFM Sachsen, Dieter Greysinger                                        

Text: Dieter Greysinger, Oberbürgermeister

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