Hainichen

Letztes unsaniertes Villengebäude in unserer Stadt praktisch im letzten Moment gerettet

„Was lange währt“, dieser Satz trifft auf die markante Villa auf der Feldstraße 5 gegenüber vom DRK ganz besonders zu. Bereits seit vielen Jahren wurde dieses Gebäude von Seiten der Stadt immer wieder von potentiellen Interessenten umworben.

Als ehemalige Fabrikantenvilla des benachbarten Lederwerks gehörte das Haus zu den letzten unsanierten Villengebäuden in unserer Stadt. Da einige Bewohner, welche in den letzten Jahren dort zur Miete wohnten, sich nicht besonders intensiv ums Haus gekümmert hatten, verfiel es zunehmend und viele sahen die einzige Möglichkeit in einem Abriss.

Die in Bayern wohnenden Besitzerinnen hatte zunächst völlig unrealistische finanzielle Forderungen was einen Kauf angeht und als man merkte, dass man den Kaufpreis um ein ganzes Stück nach unten korrigieren musste, gab es niemanden mehr, der ernsthaftes Interesse an einem Erwerb und einer Sanierung zeigte. 

Daher hatten wir im Rathaus schon fast aufgegeben, für die Feldstraße 5 noch einen seriösen Erwerber zu finden. Mit dem Hainichener Matthias Liebold gelang dieser Spagat zum Jahresende 2019 doch noch und nun blickt dieses Haus mit seinem rund 3.000 m² großem Grundstück auf bessere Zeiten.

Errichtet wurde das Haus um 1910. Bewohnt wurde es von einer Familie Kirsten. Diese verließ zu DDR-Zeiten im Jahr 1953 Hainichen und zog in den Westen. So fiel das Gebäude in der Zeit an die Stadt, welche es seit Ende der 50er Jahre als Kindertagesstätte nutzte.

Nach dem Rathausbrand 1991 war später dort ein Teil der Stadtverwaltung untergebracht, zeitweilig auch ein Jugendclub. Dann fiel die Villa wegen Rückerwerb an die Vorbesitzer zurück. Diese ließen mehrere Familien für einen symbolischen Mietpreis dort wohnen, verpflichteten diese aber dazu, sich um das Grundstück zu kümmern. Dieser Verpflichtung kamen die Bewohner aber zumeist nur sehr unzureichend nach. Beschwerden der Nachbarn über das ungepflegte Areal waren im Ordnungsamt an der Tagesordnung.

Bis Jahresende 2020 sollen die mit der Entkernung bereits begonnenen Umbauarbeiten abgeschlossen werden. Neu entstehen werden zwei Mietwohnungen mit jeweils rund 140 m² Wohnfläche. Diese werden sicherlich großes Interesse finden, passt doch auch das Wohnumfeld mit Grünanlagen und Abstellflächen.

Bereits kurz nach dem Erwerb der Immobilie durch Matthias Liebold begannen die Entkernungsarbeiten. Ebenso gab es mehrere größere Arbeitseinsätze um den Garten, der zu einem kleinen Urwald verkommen war, wieder auf Vordermann zu bringen.

Vielen Dank der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt, welche das Gebäude, das aus unerfindlichen Gründen nicht unter Denkmalschutz stand, kurzfristig in die Denkmalliste aufgenommen hat.

Eine Förderung der Baumaßnahme über Stadtumbaumittel kann ebenfalls erfolgen. Dafür gilt mein Dank unserem Sanierungsträger der SKE, Jost Bachmann vom Staatsministerium des Innern und der Sächsischen Aufbaubank SAB.

Der größte Dank gilt aber dem Bauherrn Matthias Liebold, der sich dazu entschieden hat, sich einer absolut erhaltenswerten Immobilie in seiner Heimatstadt anzunehmen. Wir sind gespannt auf den weiteren Baufortschritt und freuen uns schon heute auf die Fertigstellung des Gebäudes.

Dieter Greysinger

Bürgermeister

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