Der in Hainichen geborene Rainer Simon gehörte gerade in den Jahren vor der Wende zu den bekanntesten und erfolgreichsten Filmemachern in der damaligen DDR.
Mit „Die Frau und der Fremde“, welcher in der Zeit kurz nach Ende des 1. Weltkriegs spielt, gelang es Rainer Simon im Jahr 1985 sogar bei der Berlinale einen Goldenen Bären zu gewinnen. Eine Ehre, welche bis 1990 keinem anderen DEFA-Regisseur mehr gelungen ist.
Auch wenn Rainer Simon schon lange in Potsdam lebt, Kontakte nach Hainichen bestehen immer noch. Als Zeichen der Wertschätzung unserer Stadt haben wir ein Bild von Rainer Simon an der Fassade des EDEKA-Markts der Generationen verewigt. Bereits Ende April zur Einweihung der Fassade war Rainer Simon in unserer Stadt zu Gast.
In den 90er Jahren war Rainer Simon als Regisseur und Schriftsteller weiterhin aktiv und erfolgreich. Darüber und über viele weitere spannende Kapitel seines Lebens berichtete er am 26.8.2023 bei einem Benefiz-Kino-Abend im ehemaligen Schul- und Bethaus Bräunsdorf.
Gerade zu DDR-Zeiten war der Beruf eines Filmregisseurs sehr spannend und oft nicht leicht. Filme, welche mit viel Aufwand und Kosten gedreht wurden, landeten bisweilen kurz nach ihrer Fertigstellung auf der Zensurliste der SED und durften nicht mehr gezeigt werden.
Bekannte Werke von Rainer Simon, der vor 2 Jahren seinen 80.Geburtstag feiern konnte, sind unter anderem „Wie heiratet man einen König“, „Till Eulenspiegel“, „Jadup und Boel“ und „Die Besteigung des Chimboradzo“. Letzterer Film wurde in Ecuador gedreht, ein Land, zu dem Rainer Simon damals seine große Liebe entdeckte und welches er insgesamt rund 25mal bereiste.
Das beeindruckende Gebäude in Bräunsdorf, gleichzeitig Prototyp eines Schulhauses mit gleichzeitiger Nutzung als Veranstaltungsort von Gottesdiensten in Deutschland im 19. und Anfang des 20. Jahrhundert wird derzeit durch einen sehr engagierten Verein auf Vordermann gebracht.
Treibende Kraft hierfür ist der auch in Hainichen bekannte Falk-Uwe Langer, ein „Denkmalschützer mit Herz und Verstand“, welcher dieses für die Bewahrung des Erbes unserer Altvorderen so wichtige Kapitel Zeitgeschichte und Heimatkunde mit viel Engagement unterstützt. Vor einigen Monaten hatte er Rainer Simon nach Frankenberg ins Clubkino eingeladen, wo dieser „Jadup und Boel“ präsentierte.
Dieter Greysinger
Oberbürgermeister
Änderungen im Schulbusverkehr
Mehr InformationHier finden Sie nützliche Formulare, Jahresrückblicke und Dokumente
Downloadbereich