186 Seiten umfasst die Chronik unseres Ortsteils Gersdorf. Der langjährige Ortsvorsteher von Gersdorf/Falkenau, Volker Ranft, hat rund 7 Jahre an diesem gerade für die Nachwelt, aber auch die heutigen Bewohner von Gersdorf, sehr wichtigen Werk geschrieben.
Er besuchte dabei unter anderem die Staatsarchive in Leipzig und Chemnitz, mehrmals das Bergarchiv in Freiberg, das Kreisarchiv und unzählige Male das Hainichener Stadtarchiv.
Hainichens Archivleiterin Angela Brehm hat Volker Ranft bei der Erstellung der Dorfchronik manch entscheidenden Tipp gegeben. Frau Brehm zählte am Freitag, 8.9.23 ebenso wie rund 60 Besucher, darunter auch mehrere Gäste, die nicht in Gersdorf wohnen, zu den Besuchern der Buchvorstellung im Dorfgemeinschaftshaus.
Volker Ranft erzählte dabei viel Kurzweiliges aus der Geschichte des Dorfes. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung Gersdorfs spielte über viele Jahrhunderte das Rittergut Arnsdorf, welches lange Zeit in Besitz vieler Güter in Gersdorf war. Zeitweilig gehörten bis zu ¾ aller Gebäude in Gersdorf zum Rittergut im heutigen Ortsteil von Striegistal.
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1443. Schon diese Zahl war nicht leicht herauszufinden, wusste Volker Ranft zu berichten. Schließlich gehört der Name „Gersdorf“ neben Namen wie „Neustadt“ und „Schönberg“ zu den häufigsten Ortsnamen im deutschsprachigen Raum überhaupt.
Auch die Pest wütete in Gersdorf, die Anzahl der Toten war mit 7 eher überschaubar, brachte aber sicherlich damals auch viel menschliches Leid mit sich.
Besonders schwer litt Gersdorf während des 30jährigen Kriegs (1618 bis 1648). Im Jahr 1639 gab es schwerste Zerstörungen. 36 Jahre später (1675) und damit 27 Jahre nach Kriegsende sind immer noch 20 wüste Gersdorfer Feuerstellen in den alten Chroniken vermerkt.
Zur Unterscheidung von anderen Gersdorfs wurde der heutige Hainichener Ortsteil bisweilen in den alten Chroniken bisweilen als „Wüstgersdorf“ bezeichnet.
Die Chronik gibt es zum Preis von 15 € bei Volker Ranft und im Hainichener Gästeamt käuflich zu erwerben. Sie wurde in einer Auflage von 200 Exemplaren gedruckt, ein Nachdruck ist nicht vorgesehen. Der volkstümliche Preis ist nur dank finanzieller Unterstützung zahlreicher Sponsoren möglich. Diesen gilt ein besonderer Dank. Allen voran die Firma EHL, welche mit einer sehr großzügigen Spende den Druck der Chronik überhaupt erst möglich gemacht hat.
Alle Sponsoren sind namentlich in den „Gersdorfer Erinnerungen“ genannt. Ein großer Dank gilt Johannes Hückel, einem Bewohner von Gersdorf, der im Mai dieses Jahres seinen 90. Geburtstag feiern konnte. Er führte bis 2017 die Ortschronik des Straßendorfes an der B169.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Volker Ranft für 100e Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Denn Erinnerungen an einst sind ein sehr wichtiger Beitrag zum Verständnis des Lebens unserer Altvorderen aber letztendlich oft auch der Dankbarkeit, in der heutigen Zeit leben zu dürfen. Mit den „Gersdorfer Erinnerungen“ hat Volker Ranft ein Werk geschaffen, welches sicherlich auch noch in vielen Jahren von heutigen und ehemaligen Gersdorfern gerne zur Hand genommen wird.
Dieter Greysinger
Oberbürgermeister
Sperrung B 169
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