Hainichen

Großer Andrang zum Tag des offenen Denkmals in Hainichen

Geht man nach der Anzahl der Besucher, dann hat Hainichen zum Tag des offenen Denkmals am 8.9. mit den verschiedenen Angeboten den Nagel genau auf den Kopf getroffen.

Kurz nachdem Tony Wagner um 9 Uhr die Tore seines Fachwerkhauses An den Stufen 4 öffnete, kamen die ersten Gäste geströmt, um sich dieses sehr sehenswerte Haus anzusehen.

Das Areal, auf dem das Haus steht, war einst geschichtlich eng mit dem Töpferhandwerk verbunden. Schon zu Zeiten des 30jährigen Krieges ist dort eine Bebauung nachgewiesen. Allerdings wurde das alte Haus wohl 1644 im Rahmen der Kriegswirren zerstört.

Das heute von Tony Wagner und seiner Lebensgefährtin liebevoll sanierte Gebäude wurde zwischen 1775 und 1812 errichtet und diente ursprünglich als Nebengebäude. Just in dem Jahr, in welchem George Washington die Unabhängigkeit der USA erklärte, wurde auch das Gebäude „An der Stufen 4“ errichtet (1776).

Ab 1812 diente es dann als eigenständiges Wohnhaus und nicht mehr als Nebengebäude. Diese geschichtlichen Daten wurden von Tony Wagner akribisch recherchiert.

Mehrfach wechselte der Besitzer, so 1873 und 1912. Nachdem der letzte Inhaber des Hauses 2015 verstorben war, drohte der Abriss, da es sich in einem stark vernachlässigten Zustand befand. Aber Tony Wagner war sprichwörtlich der Prinz, der Dornröschen wachküsste.

Im Laufe des kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten (Lehmbauweise) abgeschlossen werden und das Haus bezogen werden. Ein besonderes Highlight ist der Kachelofen, der aus dem Glöcknerhof in Eulendorf stammt (genau wie die Lebensgefährtin von Tony Wagner). Er soll das Haus später einmal beheizen.

Aber nicht nur das Fachwerkhaus in der Nähe des Neumarkts wurde gut besucht, auch ins ehemalige Gefängnis im Amtsgericht strömten von 13 bis 16 Uhr hunderte Besucher und waren erfreut über den guten Zustand des Gebäudes, welches derzeit leider leer steht. Eine Zelle wurde zu Zeiten als sich im Vorderhaus noch das Amtsgericht befand originalgetreu wieder aufgebaut. Es diente bei Gerichtsprozessen und bei kleineren Delikten bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Gefängnis.

Donald Bösenberg vom Altstadtförderverein hat sich seit Jahren ganz besonders dem Werner-Mausoleum im Stadtpark verschrieben. Dieses Kleinod, die Grabstätte der Parkgründerfamilie Werner, drohte vor sich hin zu rotten, bis der Altstadtförderverein sich dem Gebäude annahm und es sowohl im Innen- als auch im Außenbereich Zug um Zug sanierte. Über mangelndes Interesse konnte sich Donald Bösenberg am 8.9. ebenso wenig beschweren, wie Hartmut Stenker im ehemaligen Gerichtsgefängnis.

Vielen Dank den zahlreichen Akteuren, die ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass der Tag des offenen Denkmals 2019 in Hainichen ein voller Erfolg wurde.

Dieter Greysinger

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