Hainichen

Erste ukrainische Hilfesuchende in Hainichen eingetroffen

Eine bemerkenswerte Hilfsaktion im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg fand Anfang März auf Initiative der Mitarbeiterin im Bauamt der Stadtverwaltung, Katrin Schubert, dem Hainichener Klempnermeister und Stadtrat Hans Peter Fröhlich, sowie weiterer Helfer statt.

Kurz nach Einmarsch der russischen Armee ins Nachbarland holten die Hainichener 4 Frauen und 3 Kinder aus der Ukraine von der slowakisch-ukrainischen Grenze ab. Dass dies aufgrund der großen Anzahl an Hilfesuchenden alles andere als ein leichtes Unterfangen war, braucht man an dieser Stelle nicht zu erwähnen. Insgesamt dauerte der Vorgang mehr als 3 Tage.

Nach zahlreichen Telefonaten kam die Sache zu einem glücklichen Ende. Man konnte sich wohlbehalten in der Nähe der ukrainischen Stadt Ushgorod auf slowakischem Boden in die Arme nehmen. Seit 10.3. sind alle 7 Personen wohlbehalten in unserer Stadt angekommen. Sie haben eine Wohnung in der Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung bezogen, die ebenfalls durch Frau Schubert besorgt wurde. Dort fühlen sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten wohl, glauben aber bei den Bildern in der Heimat immer noch, in einem Alptraum zu leben, aus dem man irgendwann einmal aufwacht.

Die Geflüchteten stammen alle aus dem ukrainischen Tscherkassy, einer Stadt mit 286.000 Einwohnern, 160 km südöstlich von Kiew gelegen.  

Mit einer der Frauen verbindet Katrin Schubert eine lange Freundschaft, mit zahlreichen Besuchen und Gegenbesuchen sowohl in Hainichen als auch in Tscherkassy. Dass das Wort Freundschaft sowohl für gute als auch für schlechte Zeiten gilt, stellte die Hainichenerin gleich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine eindrucksvoll unter Beweis.

Leider mussten die drei jüngeren Frauen ihre Ehepartner in der Ukraine zurücklassen, da Männer zwischen dem 18. und dem 60. Lebensjahr die Ukraine nicht verlassen dürfen. Dies ist gerade für die mit nach Hainichen gekommenen Söhne im Grundschulalter sehr traurig. Über das Internet sprechen die Frauen und Kinder mehrfach täglich mit ihren Ehemännern und Vätern. Diese versuchen im Rahmen der Möglichkeiten in der Ukraine einem möglichst normalen Leben (teilweise im Homeoffice) nachzugehen.Die vierte nach Hainichen gekommene Frau ist die Mutter der Freundin von Frau Schubert.

Die drei jüngeren Frauen waren vor ihrer Flucht allesamt als Lehrerinnen tätig, eine davon sogar für die deutsche Sprache. Diese Berufsgruppe wird bei uns aktuell dringend gesucht, da zeitnah die ersten DAZ-Klassen für ukrainische Kinder installiert werden sollen.

Da wir in Hainichen in unserem Schulzentrum keine freien Plätze mehr anbieten können, haben wir dem Landesamt für Schule und Bildung potentielle Gebäude genannt, welche sich als provisorische Schulen anbieten. Alle brennen darauf, in Deutschland einer Arbeit nachzugehen. Als Lehrerinnen sollte dies hoffentlich kein allzu schwieriges Unterfangen sein.

Ich begrüßte unsere Gäste (auf Zeit) am 18.3.2022 im Rathaussaal, informiert über die in Hainichen bestehenden Angebote und brachte meine tiefe Hoffnung zum Ausdruck, dass sich in der Ukraine bald und dauerhaft Frieden einstellt und die mit nichts zu rechtfertigende Invasion der russischen Truppen unter Befehl von Wladimir Putin schnellstens endet.

Dieter Greysinger

Oberbürgermeister

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