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Schon wieder geht ein Jahr zu Ende: Man hat das Gefühl, die Jahre rasen immer schneller an einem vorüber. Gefühlt gerade erst auf das begonnene 2025 angestoßen und schon stehen bereits wieder Weihnachten und der Jahreswechsel vor der Tür.
Hatten wir Ende 2024 gehofft, die Zeiten der Unsicherheiten werden besser, ist davon in diesen Tagen leider nicht mehr allzu viel zu spüren. Ein Großteil unserer Hoffnungen „auf höherer Ebene“ haben sich in den vergangenen 12 Monaten leider nicht erfüllt.
Zumindest haben wir zum Jahreswechsel 25/26 wieder Verantwortliche auf allen Ebenen des Staates. Ein Zustand der zum Jahreswechsel 24/2025 noch komplett anders war. Zur Erinnerung: Damals war der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz zurückgetreten und Neuwahlen zum Bundestag standen vor der Tür, ebenso wie Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer. Michael Kretschmer war am 18.12.24 und damit erst kurz vor dem Fest wieder zum Sächsischen Ministerpräsidenten gewählt worden
Die stattgefundenen Wahlen zum Landrat und Bundestag brachten zu Jahresbeginn 2025 neue Verantwortlichkeiten. In Hainichen wurde am 28.9. ebenfalls gewählt: Ich erhielt von Ihnen das Mandat, für weitere 7 Jahre die Geschicke unserer Stadt und der Ortsteile leiten zu dürfen. Der überwältigende Vertrauensbeweis vom 28.9. bewegt mich immer noch sehr. Ich danke Ihnen an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dafür. Zur Stadtratssitzung am 10.12.2025 fand meine Verpflichtung im Amt für die Zeit vom 1.12.25 bis 30.11.32 statt.
Zurück auf die höhere Ebene: Während unser neuer Landrat Sven Krüger aus meiner Sicht einen sehr guten Job macht und nach meinem Dafürhalten auch die richtige Person am richtigen Ort ist, sind die Mehrheitsverhältnisse im Dresdner Landtag äußerst kompliziert.
Die CDU/SPD Landesregierung verfügt über keine eigene Mehrheit und muss sich viele Beschlüsse mit Kompromissen in Richtung anderer Parteien „erkaufen“. In Richtung der AfD besteht immer noch eine „Brandmauer“. Leider bewegt sich letztgenannte Partei bei den besonders sensiblen Themen wie „Austritt von Deutschland aus EU und Nato“ gefühlt nicht von der Stelle, wodurch diese Brandmauer wohl weiter bestehen bleiben wird.
In Berlin verfügen die beiden Regierungsparteien dagegen über eine hauchdünne Mehrheit, diese wackelt aber immer wieder bei wichtigen Themen, zuletzt bei der Reform der Rente und Mitte des Jahres beim „Sondervermögen“, was allerdings faktisch nur ein „schönerer“ Name für eine Rekordneuverschuldung ist.
Leider ist von diesem „Sondervermögen“ bislang noch nichts auf kommunaler Ebene angekommen. Dabei sind unsere Aufgaben vielfältig, Investitionen in die Infrastruktur dringender denn je. Leider ist die deutsche Wirtschaft im zu Ende gehenden Jahr nicht im gewünschten Maße „angesprungen“. Negative Nachrichten über Arbeitsplatzabbau und Betriebsschließungen reißen nicht ab.
Auch auf internationaler Ebene gibt es weiterhin viele Dinge, die uns Sorgen bereiten. Allen voran der Ukraine-Krieg, der in wenigen Wochen schon 4 Jahre andauert. Ich will es an dieser Stelle noch einmal unterstreichen: Bei allen Diskussionen über ein schnelles Ende des Konflikts, welchen wir uns alle so sehr wünschen und was auch extrem wichtig für ganz Europa ist, sollte man immer wieder betonen, wer der Aggressor ist. Wer die Infrastruktur zerstört, wer dafür sorgt, dass die Menschen in der Ukraine in Finsternis und Kälte sitzen, wer Schulen und Kindergärten beschießt und unschuldige Menschen umbringt, handelt barbarisch. Wenn ich in meinem WhatsApp-Status regelmäßig Beiträge sehe, welche nicht Wladimir Putin, sondern Friedrich Merz und Boris Pistorius als Kriegstreiber darstellen und ich diese Leute frage, warum sie denn nicht nach Russland auswandern, bleiben sie mir die Antwort zumeist schuldig. Mir scheint, dass mit Begriffen wie „deutsche kriegsgeile Regierung“ das Verursacherprinzip absichtlich umgekehrt wird. Die Kriegsführung von Putin und Russland ist mit Nichts zu rechtfertigen.
Dennoch müssen wir uns nach dem Motto „Ober sticht Unter“ darüber im Klaren sein, dass Wladimir Putin und seine Regierung niemals für diese Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden, außer durch ihr eigenes Volk. Aber danach schaut es derzeit überhaupt nicht aus. Der Rückhalt für den Krieg gegen die Ukraine scheint in Russland ungebrochen.
Daher muss es unser Bestreben sein, wieder mit Russland ins Gespräch zu kommen und das bittere, unschuldige Sterben der Menschen zu stoppen. Auch wenn dies gefühlt einer Niederlage der angegriffenen Ukraine gleichkommt.
Unabdingbare Voraussetzung sind Sicherheitsgarantien für das so sehr gebeutelte Land, damit nach der Krim und dem Donbass nicht der nächste Angriff bevorsteht. Vor allem hoffe und bete ich, dass Putin nicht so verrückt sein wird, Polen oder die Baltischen Staaten anzugreifen. Denn wir wissen alle, was das letztendlich bedeuten würde. Zweifel, ob Wladimir Putin in der Ukraine überhaupt Frieden haben möchte, teile ich uneingeschränkt.
Die Rhetorik auf beiden Seiten macht mir große Angst und bei möglichen Putin-Nachfolgern wie Dmitri Medwedew wird meine Angst eher größer als geringer. Die Mär vom russischen Bären, der gern friedlich schlummert, hat sich bei mir leider in letzter Zeit stark gewandelt.
Auch die Rhetorik der „westlichen Welt“ gefällt mir in diesen Tagen überhaupt nicht. Die geplante Verwendung des eingefrorenen russischen Vermögens für Waffenlieferungen an die Ukraine sorgen mit Sicherheit für eine weitere erhebliche Eskalation der Situation und werden zur Folge haben, dass die Staaten der Europäischen Union noch weniger von Russland als ernsthafter Verhandlungspartner wahrgenommen werden, als dies jetzt schon der Fall ist. Der Schlüssel für die Konfliktlösung liegt in Washington und Moskau, leider nicht in Berlin, Paris oder Warschau. So viel Realität wünsche ich mir von unseren Politikern.
Die Zeichen stehen immer mehr auf Sturm, gerade durch die Ereignisse in den jüngsten Tagen und das macht mir zu Weihnachten 2025 große Sorgen. Ein Friedensvertrag mit Reparationszahlungen durch Russland an die Ukraine wäre sicher gerecht – realistisch ist er aus meiner Sicht nicht.
Doch zurück zu unserer beschaulichen Stadt, wo ich mich immer wieder aufs Neue freue, dass ich das Gefühl habe, „die Sorgen der Welt sind in Hainichen glücklicherweise gefühlt weitgehend fern“. Wir leben ein sehr gutes, harmonisches Miteinander, unser Stadtbild verbessert sich in jedem Jahr, Feste und Feierlichkeiten, welche wir alljährlich begehen, sind alle gelungen, stimmungsvoll und friedlich.
Im zu Ende gehenden Jahr blicken wir durchaus mit Dankbarkeit auf gute 12 Monate für unsere Stadt und ihre Ortsteile zurück. Die wichtigsten Investitionen in diesem Jahr gingen zum Großteil in die Technik der Freiwilligen Feuerwehr: Gersdorf/Falkenau und Schlegel erhielten ein fabrikneues Feuerwehrauto, Eulendorf bekam ein zwar 22 Jahre altes, aber durchaus robustes, sehr ordentliches Fahrzeug, welches das für den südlichen Stadtbereich so dringende Wasser mit sich führt.
Besonders erfreulich ist auch das Hinzukommen eines ganzen Radwegenetzes zwischen Gersdorf, Falkenau und Hainichen. Die Tatsache, dass Planfeststellungsbeschlüsse für den Hochwasserschutz an der Kleinen Striegis und für den Striegistalradweg von der Kratzmühle bis nach Roßwein 2025 ergangen sind, zählt ebenfalls zu den Pluspunkten im Jahr 2025. Letzterer wurde leider, aber wie erwartet, beklagt, was das Baurecht ein wenig nach hinten verschiebt. Aber es wird kommen, da sind wir uns innerhalb der Bürgermeister von Roßwein, Striegistal und Hainichen ziemlich sicher.
Beim Hochwasserschutzbecken an der Kleinen Striegis stehen wir dagegen in den Startlöchern und können hoffentlich bald so richtig loslegen.
Eine ganz erfreuliche Sache 2025 war für mich die zunehmende Belebung unserer Innenstadt. Mit Ernstings Family und TEDi sind gleich zwei Einkaufsmagneten am Markt neu entstanden. Die für April geplante Eröffnung der Eisdiele von „n Eis zapfen“ im ehemaligen Café Venezia am Markt wird diese positive Entwicklung weiter fortsetzen.
Stark beeinträchtigt wurde unsere Stadt im Jahr 2025 durch die Deckenerneuerung der B169 auf der Strecke von Hainichen nach Frankenberg. Dies ist halt nun mal unsere wichtigste Strecke, um in andere Orte zu kommen. Zwischenzeitlich sind die Arbeiten größtenteils abgeschlossen. Kommendes Jahr soll in der Ortslage Dittersbach lediglich noch einmal für 4 Wochen eine Vollsperrung notwendig sein, um die Maßnahme komplett abzuschließen.
Die Breitbandarbeiten, welche nach der Insolvenz von Schönertel auf der Zielgeraden im Juni 2024 ins Stocken geraten sind, gehen nach langer Unterbrechung seit wenigen Tagen glücklicherweise weiter. Ich hoffe, dass ich zur ersten Stadtratssitzung des neuen Jahres am 4.2. das voraussichtliche Ende der Bauarbeiten mitteilen kann.
Ins vor 3 Jahren fertiggestellte Logistikzentrum Mittelsachsen zieht nach Jahren des Leerstands infolge unglücklich geschlossener Mietverträge mit der Firma LOCS endlich Leben ein. Neue Arbeitsplätze entstehen.
Mein ganz persönliches Highlight 2025 war die Europäische Kulturhauptstadt 2025. Unsere gesamte Region hat sich gegenüber unseren Gästen von ihrer besten Seite gezeigt. Neben Veranstaltungen in Chemnitz selber haben wir auch in den 38 Partnerkommunen ausgiebig gefeiert, in Hainichen unter anderem mit der Veranstaltung „Die Mitte von Mittelsachsen grüßt Europa“ auf der Freilichtbühne. Ich war zu mehreren Höhepunkten des Kulturhauptstadtjahres nach Chemnitz eingeladen und kann Oberbürgermeister Sven Schulze und die beiden Geschäftsführer Steffen Schmidtke und Andrea Pier stellvertretend für das gesamte Team nur zu diesem toll gelungenen Mega-Event beglückwünschen. Dass die KuHa unter einem guten Stern stand, zeigt schon das tolle Wetter zum Auftaktwochenende im Januar und zur Schlussfeier am 29.11. Danke nach Chemnitz, dass wir mit dabei sein durften.
Glücklicherweise setzte sich auch im Stadtrat das harmonische Miteinander fort. So konnten viele wichtige, zukunftsweisende Dinge in konstruktiver Atmosphäre miteinander besprochen werden. Die knappen zur Verfügung stehenden Mittel spielten bei allen Entscheidungen eine wichtige Rolle. Auch in der Stadtverwaltung herrscht eine überaus positive Grundstimmung. Der Generationenwechsel mit neuen, jüngeren Verantwortlichen ist aus meiner Sicht gut gelungen. Die Verwaltung genießt bei den Bürgern als Dienstleister aus meiner Sicht ebenfalls einen sehr ordentlichen Ruf. So denke ich, dass wir mit Rathausteam und Stadtrat auch 2026 wieder viele Sachen auf den Weg bringen können.
Besonders hinweisen möchte ich im kommenden Jahr schon heute auf den Sächsischen Landesschützentag am Parkfestsamstag (18.7.), das 160jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hainichen vom 18.9. bis 20.9. und 80 Jahre Hainichener FV Blau Gelb im Juni.
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk erhielten wir am 1.12.2025. Beim Wettbewerb „Ab in die Mitte – die Cityinitiative“ belegte die Stadt Hainichen dieses Jahr einen sensationellen 2. Platz. Wir machen seit vielen Jahren bei diesem Wettbewerb mit, waren bislang aber immer leer ausgegangen. Mit den gewonnenen 40.000 € können wir das Projekt „Balancegleis“, welches zugleich Wettbewerbsbeitrag war, ein ganzes Stück attraktiver gestalten, als dies aufgrund der finanziellen Zwänge geplant war. Herzlichen Glückwunsch für diesen tollen Erfolg an Steffen Krätzsch, Angelika Fischer und Daniel Lorenz, stellvertretend für weitere beteiligte Akteure.
2026 begeben wir uns auf neues Territorium: Erstmals wollen wir einen Doppelhaushalt aufstellen. Am 4.2. soll dieser für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen werden. Andere Kommunen haben mit diesem Instrument bereits gute Erfahrungen gemacht. Auch auf Landes- und Landkreisebene gibt es zwischenzeitlich zumeist Doppelhaushalte. Damit sparen wir viel Zeit, und können auch gleich nach Jahresbeginn Dinge auf den Weg bringen.
Mit diesem Rückblick, aber auch einer kleinen Vorausschau, schließe ich meine Weihnachtsansprache 2025. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest mit ein paar ruhigen und besinnlichen Stunden im Familienkreis. Einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2026 alles Gute, vor allem Gesundheit, viele positive Momente und Gottes reichen Segen.
Vielen Dank für unzählige motivierende und zielorientierte Gespräche für Worte des Lobes, aber auch der Kritik und natürlich für Ihr Engagement für ein weiterhin liebens- und lebenswertes Hainichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Oberbürgermeister
Dieter Greysinger
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