Hainichen

Die neunten Klassen der Hainichener Friedrich-Gottlob-Keller Oberschule besuchten Weimar und das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald

Die Fahrt der Neuntklässler der Friedrich-Gottlob-Keller-Oberschule Hainichen nach Weimar hat eine lange Tradition. Bedingt durch die Corona-Pandemie aber auch das Ausscheiden des über viele Jahre verantwortlichen Lehrers, Hansjörg Wohllebe in den Ruhestand, wurde dieser Bestandteil des Schulprogramms in letzter Zeit leider nicht mehr neu aufgelegt.

Bereits seit Amtsübernahme als Bürgermeister von Hainichen habe ich die Schülerinnen und Schüler alljährlich nach Weimar begleitet, erstmals 2005. Einerseits tat ich dies, um die Verbundenheit der Stadt als Schulträger mit der Hainichener Bildungseinrichtung zu unterstreichen. Andererseits auch, um beim Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald auf die Gefahren hinzuweisen, welche einer Gesellschaft drohen, wenn diese Menschen nach Hautfarbe, Religion bzw. ethnischer Herkunft in Kategorien eingeteilt und rassistische Äußerungen in der Gesellschaft wieder hoffähig werden. 

Was Menschen ihren Mitmenschen in den Konzentrationslagern im 3. Reich angetan haben, ist ein eindringlicher Beweis für die Abgründe des Miteinanders und Folgen von Rassismus. Dies kam auch beim sehr bewegend gestalteten und nachdenklich stimmenden Rundgang durch Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald auch immer wieder zum Ausdruck.

Schön, dass in diesem Schuljahr wieder einmal die Weimarfahrt zustande kam. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler durch ihre Klassenleiter Sebastian Löps, Andrea Schädlich und Anke König, Schulsozialarbeiterin Conny Köhler, zwei Vätern sowie einer großen Schwester der Teilnehmer. Ich begleitete die Gruppe von Montag- bis Dienstagabend.

Maßgeblich unterstützt hat das Zustandekommen der Fahrt die Gewährung von Fördermitteln durch die Sächsische Aufbaubank SAB über die Richtlinie „Weltoffenes Sachsen“ (60 € pro Teilnehmer) und des Fördervereins der Friedrich-Gottlob-Keller-Oberschule (20 € pro Teilnehmer). Vielleicht ist dies der Auftakt, damit diese wichtige Tradition wieder dauerhaft auflebt.

Stand beim Tag der Anreise, am Montag, 14.4. noch die Entspannung und das gemeinsame Erleben in einem Escape-Room im Mittelpunkt des Programms, gab es am nächsten Tag unter dem Stichwort „Kultur und Barbarei“ einen Streifzug durch die sehr spannende und abwechslungsreiche Geschichte der Stadt in Thüringen. Beim Rundgang durch die Straßen von Weimar spürte man, wie jeder Stein Geschichte atmet. Man begegnet Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Herder und Anna Amalia auf Schritt und Tritt.

Am Nachmittag fuhr man dann mit dem Bus nach Buchenwald. Den ersten Stopp machte man am Glockenturm mit dem Mahnmal. Dort steht der Schwur von Buchenwald zu lesen:  Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Am Ende des Rundgangs über das Lagergelände legten wir gemeinsam ein Blumengebinde nieder, welches sehr ansprechend von der Hainichener Gärtnerei Martin gestaltet wurde. Danke dafür.

Da zahlreiche Kränze, welche im Zusammenhang mit den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers an der Gedenkplatte am Appellplatz am 11. April niedergelegt worden waren, befindet sich das Blumengebinde mit der Gedenkschleife in prominenter Nachbarschaft, wie den Botschaftern zahlreicher Länder, aus denen Gefangene im Konzentrationslager waren, dem Thüringer Landtag und dem Bundespräsidenten.

Die am Rundgang beteiligten Mitarbeiter der Gedenkstätte brachten mehrfach ihren Respekt vor dieser Geste zum Ausdruck. Die Gedenkstätte besuchen nach ihrer Aussage alljährlich hunderte Schulklassen, allerdings legen nur sehr wenige dabei ein Gesteck nieder.

Dieter Greysinger

Oberbürgermeister

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