Hainichen

Die Hainichener Camera obscura im Wandel der Zeit

Eine der Hainichener Hauptsehenswürdigkeiten ist die Camera obscura auf dem Rahmenberg.

Realistische Bilder der Außenwelt werden durch ein kleines Loch auf die gegenüberliegende, helle Fläche übertragen, wobei das Abbild kopfstehend und seitenverkehrt erscheint.

Diese Technik machten sich vor über 2000 Jahren schon die Chinesen zu Nutze, aber auch so bekannte Menschen wie Aristoteles, Leonardo da Vinci, Johannes Kepler und  Caneletto.

Derartige Sehenswürdigkeiten gibt es auch an anderen Orten in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt. Unter anderem im Zittauer Gebirge auf dem Oybin, in Unna, Mülheim an der Ruhr, Frankfurt am Main, Stade, Dresden, Ingolstadt, Biberach an der Riß, Hamburg, Marburg, Dennenlohe, Arnsberg und im schottischen Edinburgh. 

Am 23.Juni 1883 fand die Einweihung der von einem Mitglied des Hainichener Verschönerungsvereins gestifteten Camera obscura statt.

Das einfache kleine Holzhäuschen zu ebener Erde wurde 1908 bei der Neugestaltung der Grünanlage vom alten Standort um einige Meter versetzt und auf einen achteckigen 5 m hohen Unterbau gestellt. Der schlechte Zustand und die durch Vandalismus zerstörte Technik erforderte 1982 die völlige Abtragung des Technischen Denkmals. Von 1982 bis 1985 entstand in dreijähriger Bauzeit ein 11 m hoher Turm, der gute Sichtverhältnisse schaffte.  

Nach mühevoller Instandsetzung der Optik und der Technik und durch dankenswerte Unterstützung von Bürgern und Betrieben steht seit 1985 interessierten Besuchern diese technische Rarität wieder offen. Die Wiedereröffnung erfolgte im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800jährigen Stadtjubiläum.

Wir hatten übrigens vor einiger Zeit mal geprüft, wie es wäre, wenn wir die Camera obscura um einige Meter erhöhen würden und sind mit der Drehleiter 10 Meter über die aktuelle Spitze gefahren. Das Ergebnis dieser Besichtigung hätte allerdings einen solchen Schritt nicht gerechtfertigt. Alleine auf das Wohngebiet Ottendorfer Hang und in Richtung Sportforum wäre ein besserer Blick möglich. Man würde allerdings selbst in 21 Metern Höhe am Rahmenberg beispielsweise die „Chemnitzer Esse“ nicht sehen. Aufgrund der Statik wäre die Erhöhung des Turms ohnehin nur sehr begrenzt möglich.

Jährlich gibt es Interessenkonflikte mit dem Baumbewuchs am Rahmenberg. Die Bäume unterhalb der Camera obscura sind zwischenzeitlich so hoch, dass sie den freien Blick in Richtung Stadtzentrum versperren. Der Bauhof verschneidet und fällt regelmäßig die Bäume, welche besonders stark den Blick versperren. Gleichzeitig erhalten wir dann aber auch immer wieder kritische Briefe, weil damit Lebensraum von Vögeln reduziert wird. Diese Aktionen werden immer ein Gewissenskonflikt bleiben.

Geöffnet hat unsere camera obscura in der Regel zwischen Ostern und Ende Oktober. Unsere Weihnachtspyramide, die sich seit 2008 zur Weihnachtszeit am Markt dreht wurde vom Planer Lutz Keller in Form der alten Camera obscura entworfen. So lebt dieses längst verschwundene Gebäude bis in die heutige Zeit weiter.

Anbei ein paar historische Bilder der Camera obscura.

Dieter Greysinger

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