Hainichen

Cunnersdorf gedenkt mit einer Tafel den Toten des 2. Weltkriegs

Obwohl Cunnersdorf nicht einmal 300 Einwohner zählt, gab es während des 2. Weltkriegs alleine dort 28 Personen, welche direkt oder indirekt durch Kriegshandlungen zwischen 1939 und 1945 ums Leben kamen. Die Opfer waren damals allesamt zwischen 18 und 38 Jahre alt.

Dies wusste Thomas Eichhorn, langjähriger Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Cunnersdorf und „Hans Dampf in allen Gassen“ zu berichten, als zum Tag des offenen Denkmals am Nachmittag des 8.9.2019 zwei Gedenktafeln mit den Namen der Opfer erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurden.

Diese sollen vor dem Kriegerehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs in der Mitte des Dorfes dauerhaft aufgestellt werden. Die Initiative für die Herstellung dieser Tafeln stammt vom Ortschaftsrat und der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes. Anlässlich der Feierlichkeiten wurden Blumengestecke durch Benjamin Kupey (Ortsvorsteher) Andreas Siefert (Ortschaftsrat) und  Ronald Winkler (Feuerwehrleiter) niedergelegt.

Diese Aktion fiel fast auf den Tag genau mit dem 80. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs zusammen, der am 1.9.1939 mit dem Überfall von Hitler-Deutschland auf Polen begann.

Sowohl bei der Rede von Thomas Eichhorn als auch beim Grußwort von mir kam die Schuld von Nazi-Deutschland für die größte Menschheitskatastrophe des 20. Jahrhundert immer wieder zum Ausdruck.

Kinder in ganz Europa wuchsen auf, ohne je ihre Väter kennengelernt zu haben. Alleine in Polen starben durch den 2. Weltkrieg 5 Millionen Menschen. Am Ende des Kriegs war Europa zerstört, Millionen Menschen auf der Flucht. 6 Millionen Juden und andere Volksgruppen wurden in den Gaskammern von Auschwitz und weiterer Vernichtungsslager bestialisch ermordet.

Ich erinnerte daran, dass als Ergebnis dieses Traumas die Europäische Union gegründet wurde, weil man festgestellt hatte, dass es in Europa nur eine gute Zukunft gibt, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht. Dies wird heute leider viel zu oft vergessen, gerade auch weil die Zeitzeugen kaum mehr vorhanden sind. Mit diesem Gedenkstein soll immer daran erinnert werden was passiert, wenn Rassismus, Unmenschlichkeit und nationaler Wahn die Oberhand vor Menschlichkeit und einem Miteinander im Haus Europa gewinnen.

Mit einem gemütlichen Kaffeetrinken endete diese Aktion im Dorf genau in der Mitte von Mittelsachsen zum Tag des offenen Denkmals 2019.

Dieter Greysinger

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