Hainichen

Corona-Update Freitag, 8.1.2021 um 14 Uhr

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

zum Ende der 1. Kalenderwoche des neuen Jahres mein erstes Corona-Update im neuen Jahr mit Informationen zu diesem Thema aus Hainichen.

An dieser Stelle Ihnen allen noch ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr mit hoffentlich positiven Perspektiven bezüglich des derzeit alles übertreffenden Themas COVID-19.

Leider kann ich Ihnen auch heute wenig Positives vermelden, was das Infektionsgeschehen und die sich daraus ableitenden Konsequenzen für unsere Stadt angeht.

Ich weiß, dass viele von uns, mir geht es übrigens auch so, das Wort „Corona“ mit der Zeit nicht mehr hören können. Ich weiß zudem auch, dass es bei Teilen der Bevölkerung zunehmend Unverständnis über einzelne Maßnahmen der Pandemiebekämpfung gibt, insbesondere was die Schließung von Einrichtungen, Geschäften bzw. gastronomischen Einrichtungen betrifft.

Ich will die einzelnen Beschränkungen an dieser Stelle auch nicht kommentieren. Ich habe zu einigen Dingen meine eigene, ganz persönliche Auffassung. Ob nun alle derzeit geschlossenen Einrichtungen und Geschäfte wirklich massiv zur Erhöhung des Infektionsgeschehens beigetragen haben, kann sicher diskutiert werden. Die persönliche Meinung von mir ist jedoch an dieser Stelle nicht relevant.

Fakt ist aber unbestritten: Wenn wir gerade in unserer Region nicht kurzfristig die Kurve kriegen und die Neuinfektionszahlen erheblich zurückgehen, werden wir uns darauf einstellen müssen, noch für eine sehr lange Zeit mit erheblichen Einschränkungen leben zu müssen.

Das Infektionsgeschehen in Hainichen lässt zumindest darauf schließen, dass es nicht nur einzelne Mitbürger gibt, die sich nicht an die geltenden Kontaktbeschränkungen halten und damit dazu beitragen, dass die Zahlen in Hainichen auf konstant hohem Niveau bleiben. Offensichtlich treffen sich immer noch genügend Menschen, stecken dann oft sich gegenseitig und später die Eltern und Großeltern an. In dessen Folge gibt es dann, wie sie dem weiteren Update entnehmen können, leider recht häufig auch Todesfälle.

Insbesondere die Inzidenzwerte in anderen Orten im Landkreis bringen mich mehr und mehr zur Erkenntnis, dass in Teilen unserer Einwohnerschaft zu locker mit diesem Thema umgegangen wird.

Letztendlich liegt es an jedem einzelnen von uns, einen persönlichen Beitrag zu leisten, dass diese Negativspirale endlich gestoppt wird und die Einschränkungen gelockert werden.

An dieser Tatsache kann weder eine Bundeskanzlerin Angela Merkel, noch ein Sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer etwas ändern, sondern nur jeder einzelne von uns mit seinem persönlichen Verhalten.

Würden wir in Hainichen bei den Inzidenzzahlen auf bzw. unter dem Bundesdurchschnitt liegen, hätten wir sicherlich moralisch ein größeres Recht, Dinge zu kritisieren, wie dies in der aktuellen Situation der Fall ist.

Die Tatsache, dass Hainichen um die Weihnachtszeit im Hinblick auf den 7-Tage-Inzidenzwert in ganz Deutschland einen vorderen Rang eingenommen hat, macht sicherlich die wenigsten von uns stolz!

Traurige Höhepunkte für Hainichen waren die Tage 24.12. (7-Tage-Inzidenzwert 1009) und 28.12. (7-Tage-Inzidenzwert 1009). Wir waren mit dem Jahreswechsel somit nicht nur „Große Kreisstadt“ sondern leider auch „Große Inzidenzwertstadt“.

Sicherlich trugen zu dieser Zeit auch zahlreiche Erkrankungen in unseren beiden Seniorenheimen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Nach Aussagen der Leitungen beider Heime ist die Entwicklung mit Neuinfektionen dort zwischenzeitlich in weiten Teilen rückläufig.

Am gestrigen Tag war unter (der wieder hohen Zahl von) 9 Neuinfektionen in Hainichen nur eine hoch betagte Person, dafür aber 5 Menschen im Alter zwischen 20 und 60.

In der heutigen Meldung bei 15 Neuinfizierten zwei hochbetagte Mitbürger aber 10 Personen im Alter von 15 bis 61!  Diese Zahlen unterstreichen meine Einschätzung, dass geltende Kontakt-Beschränkungen bei vielen – aber leider nicht bei allen Mitbürgern eingehalten werden.

Stand 8.1. liegt unser 7-Tage-Inzidenzwert mit 522 zwar wieder ein Stück niedriger als kurz vor dem Jahreswechsel, aber im Vergleich zu den meisten anderen Orten des Landkreises und insbesondere auch im deutschlandweiten Vergleich liegen wir in Hainichen bei den Neuinfektionen immer noch exorbitant hoch.

Seit einiger Zeit werden auf der Website des Landkreises auch diese Zahlen herunter gebrochen auf jeden Ort in Mittelsachsen aufgelistet. Waren wir in den letzten Tagen auf Platz 2 bzw. 3 im Ranking des Landkreises, so stehen wir aktuell „nur“ mehr auf Rang 8, aber Grund zur Freude ist dies bei insgesamt 53 Orten nicht. Wir liegen 1,5 mal so hoch wie Mittweida bzw. Frankenberg, mehr als dreimal so hoch wie Oederan und fast sechsmal so hoch wie Oberschöna. Dies sind allesamt unsere Nachbargemeinden!

Nachstehend der entsprechende Link. Die Zahlen werden täglich aktualisiert.   

https://www.coronavirus.sachsen.de/infektionsfaelle-in-sachsen-4151.html?_cp=%7B%22accordion-content-8665%22%3A%7B%225%22%3Atrue%7D%2C%22previousOpen%22%3A%7B%22group%22%3A%22accordion-content-8665%22%2C%22idx%22%3A5%7D%7D#a-6695

Im Dezember 2020 sind in Hainichen 43 Personen verstorben, das ist das Vierfache eines „normalen“ Monats

In der Regel sterben in Hainichen pro Monat durchschnittlich 7 bis 13 Personen. Besonders viele Todesfälle hatten wir Juni 2019 (17 Todesfälle) und März 2019 (18 Todesfälle).

In den meisten Monaten der vergangenen 5 Jahren lag die Zahl der Verstorbenen aber „nur“ im einstelligen Bereich.

Im Dezember 2020 ist in Hainichen die unglaubliche Anzahl von 43 Personen verstorben! Ich kann nicht sagen, wie viele davon an bzw. mit Corona gestorben sind, ich denke rund die Hälfte. Fakt ist, dass die Zahl der Toten im Dezember 2 ½mal so hoch war, wie im bisherigen „Rekordmonat“ vor knapp 2 Jahren. Dies kann uns nicht egal sein.

Und ja, viele der Verstorbenen waren sehr alt. Aber die meisten der Corona-Sterbefälle, die mir persönlich bekannt sind, erfreuten sich bis zur Infizierung mit COVID 19 einer trotz ihres Alters recht stabilen Gesundheit und hätten ohne Corona sicher noch einige Jahre eines lebenswerten Lebens vor sich gehabt.

Wenn ich gestern vom Krematorium in Döbeln einen Appell erhalte, im Standesamt sicher zu stellen, dass Sterbeurkunden zeitnah ausgestellt werden, weil die Lage bei der Einäscherung sehr angespannt ist und die Lager- und Kühlmöglichkeiten mehr als ausgeschöpft sind, dann sollten dem letzten von uns die Dramatik der aktuellen Situation klar sein.

Gerade im Hinblick auf das bevorstehende Wochenende noch einmal mein dringender Appell an Sie alle, von nicht notwendigen Kontakten abzusehen!

Eine Regelung zur Erstattung der Kita-Beiträge für unsere Kitas ist in Vorbereitung

Wie beim Lockdown im Frühjahr auch sind die Kita-Beiträge im Januar natürlich nur für diejenigen Kinder zu bezahlen, welche tatsächlich die Kindertagesstätte besuchen.

Wir befinden uns derzeit mit den Freien Trägern der Kitas in Gesprächen. Im Laufe der nächsten Woche soll eine konkrete Festlegung getroffen werden, welche diese Regelung umsetzt. Sobald näheres feststeht, werde ich Sie informieren. Ich bitte noch um Geduld bis Mitte kommender Woche.

Das Impfzentrum Mittweida soll ab dem 11.1.2021 den Betrieb aufnehmen

Eine sehr wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielt die seit einigen Tagen bereitstehende Impfung. Gestern wurde in der Europäischen Union ein zweiter Impfstoff freigegeben. Ich hoffe sehr, dass sich ein Großteil unserer Bevölkerung impfen lässt. Meine Familie und natürlich auch ich werden uns sofort impfen lassen, sobald dies möglich ist.

Das Impfzentrum für unseren Landkreis befindet sich im ehemaligen Simmelmarkt in Mittweida. Es soll ab Montag, 11.1. den Betrieb aufnehmen. Terminvergaben sollen sowohl online als auch telefonisch möglich sein. Natürlich gilt dies aktuell zunächst einmal für Angehörige der Priorisierungsgruppe 1. Auch hier gilt: Sobald ich nähere Informationen habe, werde ich diese in eines meiner nächsten Corona-Updates einstellen.

Trotz des alles andere als schönen Inhalts dieses Updates wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende. Ich würde mich sehr freuen, wenn meine nächsten Updates etwas optimistischer ausfallen würden. Dazu kann, soll und muss jeder von uns seinen/ihren eigenen, ganz persönlichen Beitrag leisten. Darum bitte ich Sie alle.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Oberbürgermeister

Dieter Greysinger

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