Hainichen

Buch von Eberhard Keil: Striegistal im Umbruch 1949-1972. Menschen in der frühen DDR

Anfang Oktober erscheint der achte Band der industrie-, orts- und regionalgeschichtlichen Reihe, welche mit dem „Tagebuch 1826-1830“ des Hainichener Tuchmachers F.G. Lehmann ihren Anfang nahm und mit „Striegistal im Frieden“ zuletzt die Besatzungszeit 1945-1949 umfasste. Ein Mosaik einzelner und gemeinsamer Schicksale zeigt die Realität der frühen DDR aus der Perspektive Betroffener aus dem hiesigen Raum. Im Zentrum steht der von Friedrich Reineke in Hainichen gegründete und zum Erfolg geführte Industrieofenbau (Mioba) auf dem seit der Nazizeit heruntergekommenen Fabrik-Areal in Böhrigen. Auch im Striegistal zwischen Hainichen, Döbeln und Rosswein kollidiert der sozialistische Menschheitstraum mit der Wirklichkeit des 1949 entstandenen Staates. Zwischen den Fronten: der Maler Frieder Wegert, dessen Bilder schon in zwei Ausstellungen des Gellert-Museums nach der Wende gewürdigt wurden. Seine  Biografie verleiht als umfangreiche Rahmenerzählung dem  Zeitgeschehen eine anschaulich lebendige Gestalt. Andere Themenschwerpunkte sind der Arbeiteraufstand des 17. Juni 1973 in Döbeln, Hainichen (Framo) und vor allem Rosswein, die Situation der Christen und politisch Verfolgten in den 50er Jahren, auch Flucht und Mauerbau 1961 sowie das Ende des Prager Frühlings 1968 und nicht zuletzt die Familiengeschichte des Autors in Ost und West.

Der Umschlag enthält vor blauem FDJ-Hintergrund zwei überaus gegensätzliche Bilder Frieder Wegerts, das „Denkmal am Meer“ (oder „Die Warnung“) von 1937 und „Der erste Mai auf dem Lande“ von 1949. Gewidmet ist das Buch „allen Kindern des Striegistals“.

Eberhard Keil: Striegistal im Umbruch 1949-1972; Marbach a.N. 2019,  350 S., kt.  43 Abb. ISBN 3-934136-09-0

Das Buch ist für 15 EUR im Gästeamt Hainichen erhältlich.

Noch eine Bitte des Autors: Bei der schwierigen Recherche von Einzelthemen blieben viele Detailfragen ungeklärt oder zumindest nur vage geklärt. Wahrscheinlich gibt es im Striegistal, in Hainichen, Rosswein und Döbeln, wie überhaupt unter den älteren Lesern des Buches oder ihren Kindern noch manchen, der sich noch an manches erinnert, manches ergänzen oder korrigieren kann, z.B. über (verschollene) Bilder und Plakattafeln des Malers Frieder Wegert und vieles andere mehr. Eberhard Keil ist dankbar für jeden Hinweis dieser Art, am besten an seine Email-Adresse ebkeil@t-online.de  oder an die Adresse des Verlags in Marbach am Neckar.

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