Hainichen. "Es wäre schöner, wenn Frieden herrscht und die Hilfslieferungen nicht mehr gebraucht würden. Aber im Moment muss die Hilfe weiter gehen, trotz Gegenwind."
Mit diesen Worten fasst der Hainichener Thomas Kretschmann die aktuelle Situation bei den Hilfslieferungen in die Ukraine zusammen. Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Mitstreitern vom Hainichener Verein Communitas hat er am vergangenen Dienstag den bereits 32. Sattelzug seit Kriegsausbruch in die nur knapp 1000 Kilometer entfernte ukrainische Stadt Lutsk entsendet. Etwa fünf Stunden lang hatten die freiwilligen Helfer mehr als 20 Krankenhausbetten, unzählige Kartons mit Kleidung, Matratzen, Fahrräder, Rollstühle und vieles mehr verladen. Bereits am Wochenende soll der Lkw in der Ukraine eintreffen und die Verteilung der Sachspenden dann umgehend beginnen.
Probleme an der Grenze
Der ukrainische Fahrer Nazar, seit kurzem zum ersten Mal Vater, ist schon mehr als ein Dutzend Mal für den Verein Communitas gefahren. Er hofft, dass die polnischen Grenzbeamten ihn schnell passieren lassen. "Aktuell gibt es leider wieder Probleme an der polnisch-ukrainischen Grenze. Die so oft gepriesene Unterstützung der Ukraine hört dort auf, wo es um wirtschaftliche Interessen anstatt um menschliche Not geht", so Kretschmann, der auch in seinem eigenen Umfeld und den sozialen Medien immer wieder auf Gegenwind trifft. "Leider stellen viele Deutsche infrage, ob die Hilfslieferungen notwendig sind und oft wird sogar unterstellt, die Ukrainer würden die Sachen weiter verkaufen und damit Profit machen. Wenn man dann fragt, woher sie das wissen, kommt nie eine Antwort."
Spenden auf Bildern aus Ukraine
Die Organisatoren des Vereins Communitas wissen hingegen, was mit den Spenden passiert. Denn tagtäglich erhalten sie Fotos und Videos von der Verteilung. Angehörige der Feuerwehr und der Armee sind dort mit Feuerlöschern abgebildet, von denen bereits mehr als 1000 Stück von Hainichen aus versendet wurden. Alte und kranke Menschen erhalten Hygieneartikel und Nahrungsergänzungsmittel. Verwundete und Verletze - vom Kleinkind bis zum Rentner - gehen an Rollatoren oder sitzen in Rollstühlen, die von medizinischen Einrichtungen und Sanitätshäusern in ganz Sachsen nach Hainichen gebracht werden. Täglich fahren Transporter vollgepackt mit Kleidungskartons und Federbetten, die mit den weißen Verpackungsbändern aus Hainichen versehen sind, von Lutsk aus in alle Richtungen der Ukraine. "Wenn man diese Fotos und Videos tagtäglich bekommt macht es einen schon traurig, immer wieder die Gleichgültigkeit einiger Bürger zu sehen. Aber wir sind froh und glücklich, dass uns auch nach drei Jahren Krieg noch immer viele Bürger, Kirchgemeinden, Firmen und Institutionen mit Sach- und Geldspenden unterstützen", resümiert Kretschmann.
Die Helfer des Vereins Communitas hätten nicht erwartet, dass der Krieg so lange anhält und sie seither im Durchschnitt fast einen Hilfstransport pro Monat entsenden werden. Doch sie wollen weiter machen und dafür benötigen sie auch weiterhin Unterstützung.
Spenden werden wochentags von 9-17 Uhr und samstags 9-11 Uhr im Spendenlager bei der Hainichener Firma Naturbrennstoffe Kretschmann, Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung 27a, angenommen. Geldspenden können im Lager gegen Quittung abgegeben oder auf das Spendenkonto des Vereins Communitas bei der Sparkasse Mittelsachsen, IBAN DE54 8705 2000 3330 0100 01, überwiesen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.Communitas-Hainichen.de im Internet oder telefonisch unter 037207-655687 bei der Firma Naturbrennstoffe.
Thomas Kretschmann
Communitas
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