Hainichen

90. Geburtstag von Manfred Kunze am 2.10.2021

Manfred Kunze kennen in Hainichen fast alle Menschen insbesondere aufgrund seiner vielfältigen sportlichen Aktivitäten, auch im hohen Alter. Als Teilnehmer zahlreicher Leichtathletik-Wettkämpfe bei den Senioren errang der umtriebige Manfred Kunze mehrere Titel, unter anderem nahm er erfolgreich an mehreren Seniorenleichtathletikwelt- und Europameisterschaften teil.

Bei der Leichtathletik Senioren WM im australischen Perth 2016 wurde er im Speerwerfen mit 17,06 Meter in der Klasse M85 Dritter, beim Kugelstoßen kam er mit 7,26 Meter auf Rang 4, im Diskuswurf mit 17,12 Meter auf Platz 5, ebenso beim Hammerwurf (16,96 Meter).

Am 2. Oktober 2021 konnte der immer noch sportlich aktive „Hans Dampf in allen Gassen“ seinen 90. Geburtstag feiern. Geboren am 2.10.1931 in Frankenberg besuchte er in unserer Nachbarstadt die Schule und war nach den Schrecken und Zerstörungen des 2.Weltkriegs aktiv am Wiederaufbau der sportlichen Infrastruktur Sport beteiligt. Wie er selber immer wieder betont, floss bei ihm von Anfang an sportliches Blut durch die Adern „ich konnte einfach nicht langsam gehen“.

Mit Gründung der Betriebssportgemeinschaften (BSG) betätigte sich Manfred Kunze gleichzeitig auf mehreren sportlichen Gebieten, insbesondere in der Leichtathletik (beim Laufen). Aber auch beim Schachsport, Tischtennis, Geräteturnen, Handball, Skilanglauf und Rennradsport war er anzutreffen. Er ist zeitlebens ein sportliches Multitalent.  

Seine Wunschlehrstelle als Autoschlosser blieb ihm verwehrt, daher lernte er Stellmacher und Karosseriebauer. Seine erste Leichtathletik Kreismeisterschaft bestritt er im Kreis Flöha (Frankenberg gehörte damals zu diesem Landkreis).

Beruflich veränderte sich Manfred Kunze in dieser Zeit mehrfach. Zunächst indem er zu einem Pritschenbauer nach Chemnitz wechselte. Später half er in Chemnitz /Kappel bei den dortigen Verkehrsbetrieben mit, die durch den Krieg zerstörten Straßenbahnwagen wieder aufzubauen. Später wurde er dort in den Fahrdienst übernommen, anfänglich als Schaffner, später als Fahrer.

Seine nächste Arbeitsstätte waren die Framo-Werke in Hainichen, später die WISMUT AG, wo er in Niederschlema Untertage ging, um Uran und Erz zu gewinnen.

Während seiner Zeit im Erzgebirge führte er seine erste Übungsleitertätigkeit aus. Manfred Kunze trainierte damals eine Frauenhandballmannschaft. Selber war er bei der BSG Wismut in Aue/Schneeberg in der Leichtathletik und beim Schach aktiv.

Während dieser Zeit brachte sich Manfred Kunze auch gesellschaftlich und politisch mit ein. Nach drei ereignisreichen Jahren in Aue und Schneeberg kehre er zu den FRAMO-Werken nach Hainichen zurück, welche während dieser Zeit den Namen geändert hatten und fortan BARKAS-Werke hießen.

1959 folge die Abordnung zur Kasernierten Volkspolizei. Manfred Kunze hoffte während dieser Zeit, einmal in seinem Traumberuf als Pilot tätig werden zu können Dies war ihm allerdings leider nicht vergönnt. Bei Armeemeisterschaften errang er während dieser Zeit gleich mehrere Titel.

Zu Beginn der 60er Jahre heiratete er und wohnte während dieser Zeit in Schöneck. 2 Kinder erblickten das Licht der Welt. Nach der familiären Trennung kehrte er zurück in unsere Region. Er wurde als Referent für Körperkultur, Sport und Erholungswesen beim Rat des Kreises Hainichen eingesetzt und bezog in unserer Stadt erstmals eine Wohnung.

Er war praktisch jeden Abend unterwegs, um mit Sportfunktionären und Amtsträgern Dinge zur Sicherung bzw. Unterstützung des Sportbetriebs zu besprechen. Zur Unterstützung und Sicherung der Schwimmmeister war er damals ebenfalls eingesetzt.

So standen regelmäßigen Gespräche mit der Talsperrenverwaltung auf seiner Tagesordnung. Während dieser Zeit machte er zudem ein Fernstudium der Gesellschaftswissenschaften. Mangels Zeit tagsüber lernte er vorwiegend in den Nachtstunden.

Auch nach der Wende war Manfred Kunze ein sehr engagierter Sportfunktionär, dessen Meinung und Unterstützung stets gefragt war. So organisierte er die Landkreisläufe im Altlandkreis Mittweida gemeinsam mit Vertretern aus dem Partnerlandkreis Starnberg. Bei ver.di war er im Erzgebirgskreis während dieser Zeit viele Jahre Vorsitzender der Finanz-Revisionskommission.

Besondere Bekanntheit erwarb sich Manfred Kunze in den letzten 20 Jahren durch seine Teilnahme an zahlreichen internationalen Leichtathletik-Wettbewerben in rund 20 Ländern der Welt. Sowohl in der Halle als auch im Freien gab er dabei stets eine gute Figur ab.

Dabei lernte er unter anderem Länder wie die USA, Australien, Japan, Südkorea und zahlreiche europäische Staaten kennen. Er hat alle diese Länder auf eigene Faust bereist, ohne dass er einen Sponsor für sein Hobby hatte. Dies ist umso bemerkenswerter wenn man sich vor Augen führt, dass Manfred Kunze nur sehr wenig Englisch spricht. Er fragte sich aber immer erfolgreich durch und machte mit seinen Starts auch Hainichen bekannt.  Zur Stadtratssitzung im Mai 2017 überreichte ich ihm einen Trainingsanzug mit dem Schriftzug „Hainichen – Deutschland“.

Auch heute ist er noch sportlich aktiv, neben Trainingseinheiten in der Leichtathletik (hier insbesondere Wurfdisziplinen) auch als Mitglied der 2. Mannschaft der Hainichener Schachspieler.

Da Manfred Kunze auch Mitglied der Partei „Die Linke“ ist, begleiteten mich beim Besuch des Geburtstagskinds die Vorsitzende des Ortsverbands der Linken, Birgit Kretzschmar und Stadtrat Detlef Wittstock.  

Herzlichen Glückwunsch Manfred Kunze zum 90. Geburtstag. Weiterhin viel Gesundheit und Durchhaltevermögen, insbesondere natürlich im Bereich des Sports.

Dieter Greysinger

Oberbürgermeister

Verkehr

Sperrung Ortsdurchfahrt Riechberg

Mehr Information
Verkehr

Downloads

Hier finden Sie nützliche Formulare, Jahresrückblicke und Dokumente

Downloadbereich
Download