Hainichen

80. Geburtstag eines der bekanntesten Hainichenern – Filmemacher Rainer Simon wurde am 11.1.2021 80 Jahre alt – herzlichen Glückwunsch

Er wurde am 11. Januar 1941 in Hainichen geboren und wuchs hier auf. Rainer Simon pendelte als Schüler nach Frankenberg zur dortigen Oberschule. Nach seinem Regiestudium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg (heute Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf) bekam er eine Anstellung bei der DEFA. Sein erstes eigenes Filmprojekt zu Horst Bastians Roman „Die Moral der Banditen“, konnte er infolge des 11. Plenums des ZK der SED nicht realisieren. Er debütierte mit „Wie heiratet man einen König?“ (1968). Grimms Märchen boten mehrfach die Vorlage für seine Filme. Durch seine politische Haltung, die sich auch in seinen politischen Äußerungen widerspiegelte, wurde Simon teilweise beschattet und bespitzelt. Doch konnten neue Filme entstehen. Für „Die Frau und der Fremde“ erhielt er 1985 als einziger Regisseur aus der DDR den Goldenen Bären der Berlinale.

Der Spielfilm, der alles verändern sollte, war „Die Besteigung des Chimborazo“ (Koproduktion BRD/DDR, 1988) über Alexander von Humboldt, gedreht an Originalschauplätzen in Ecuador. Das scheinbar Unmögliche, nämlich wiederzukommen, wurde durch die Wende möglich. Immer mehr fasziniert begann er Videos zu drehen: „Die Farben von Tigua“ über indianische Malerei aus den Anden, „Mit Fischen und Vögeln reden“ mit den letzten Zápara-Indianern im Urwald Amazoniens und „Der Ruf des Fayu Ujmu“, nach einer Legende der Chachi-Indianer. Ecuador ließ ihn nicht mehr los und wurde seine zweite Heimat.

Ist er unterwegs, fotografiert und schreibt er, immer auf der Suche nach den Rätseln des Daseins, den Blick auf Überraschendes, Widersprüchliches, Abenteuerliches und kritisch auf Bedrohliches gerichtet. Rainer Simon bleibt nicht Lebensgenießer oder feinsinniger Beobachter, er engagiert sich. So gründete er mit dem Kameramann Frank Sputh den Verein zur Unterstützung indigener Völker „Lebendige Erde – Sacred earth e. V.“.

Von 1993 bis 1996 arbeitete Rainer Simon als Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Im Jahr 2000 inszenierte er am Hans Otto Theater in Potsdam. 2005 stellte Simon seine Autobiografie „Fernes Land – die DDR, die DEFA und der Ruf des Chimborazo“ sowie seinen ersten Roman „Regenbogenboa“ auch in seiner Heimatstadt vor.

Im Jahre 2011 erschien anlässlich einer Fotoausstellung das Buch „Hinter die Bilder schauen - Texte und Fotos aus Amerika“, ein Kooperationsprojekt, bei dem neben Potsdam und Thessaloniki Hainichen beteiligt war (siehe Foto zur Ausstellung 2012, Falk Bernhardt).

Text: Evelyn Geisler, Sachgebietsleiterin Kultur                      

Bild: Falk Bernhardt

 

Verkehr

Sperrung Ortsdurchfahrt Riechberg

Mehr Information
Verkehr

Downloads

Hier finden Sie nützliche Formulare, Jahresrückblicke und Dokumente

Downloadbereich
Download