Hainichen

Coronaupdate Mittwoch 30.12.2020 um 9 Uhr

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

ich wurde in den letzten Tagen des Öfteren darauf angesprochen, wie es sich in Hainichen denn in der Silvesternacht mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern verhält. Auch zahlreiche schriftliche Anfragen gingen in diesem Zusammenhang bei mir ein.

Ich hatte immer darauf geantwortet, dass die Verantwortlichkeit für eine derartige Regelung aus meiner Sicht beim Landratsamt liegt und ich einschätze, dass noch eine Information kommen wird.

Abbrennen von Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel in Mittelsachsen

Am Nachmittag des 29.12.2020 war dann soweit: Vom Landratsamt wurde eine Allgemeinverfügung erlassen.  Diese untersagt am 31.12.2020 und 1.1.2021 das das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ab Kategorie 2 im öffentlichen Raum und auf öffentlich zugänglichen Grundstücken. Ausgenommen  von der Regelung sind unter anderem Wunderkerzen und sogenannte Tischfeuerwerke, die auch im geschlossenen Raum verwendet werden können.  Öffentlich zugängliche Privatgrundstücke sind unter anderem Parkplätze von Supermärkten.

Auf dem Privatgrundstück ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern erlaubt. Wer die gesamte Allgemeinverfügung lesen möchte, hier ist der entsprechende Link:

Vollzug des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG) - Landkreis Mittelsachsen (landkreis-mittelsachsen.de)

An alle diejenigen die meinen, zum Jahreswechsel ein Feuerwerk abbrennen zu müssen, möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf die Beweggründe hinweisen, warum das Verkaufsverbot erlassen wurde: Die ohnehin erschöpften Kapazitäten im medizinischen Bereich sollen nicht zusätzlich mit Verletzten im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik belastet werden.

Auch zum Jahreswechsel gelten die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln sowie das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit

Bitte beachten Sie auch in den nächsten Tagen die geltenden Regelungen: Jeder wird angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen auf das absolut nötige Minimum zu reduzieren. Es wird empfohlen, auf Reisen, Besuche und Einkäufe zu verzichten, insbesondere in anderen Bundesländern oder im Ausland. Treffen im öffentlichen und privaten Raum sind auf höchstens zwei Hausstände bis maximal fünf Personen zu begrenzen. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres zählen nicht mit.

Der Freistaat Sachsen regelt in der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung, dass der Ausschank und Konsum von Alkohol im gesamten öffentlichen Bereich verboten ist. 

Informationen zu den geplanten Impfungen in Mittelsachsen liegen mir bislang noch nicht vor

Am 27.12. begannen in Sachsen, Deutschland und der Europäischen Union die Impfungen gegen COVID 19. Auch in Mittelsachsen waren mobile Impfteams unterwegs, um erste Bürger zu impfen.

Das Impfzentrum für Mittelsachsen befindet sich im Simmelmarkt in Mittweida, Schillerstraße 1. Mir liegt bis dato allerdings noch keine Information vor, wann dieses Impfzentrum den Betrieb aufnimmt. In den Medien ist immer wieder zu lesen und zu hören, dass es ab 11.1.2021 in Betrieb gehen soll.  Die Terminvergabe soll mit Schaltung einer Telefon-Hotline und auch digital möglich sein. Allerdings liegen mir auch hier bisher keine weiteren Informationen vor.

Mein (persönlicher, subjektiver) Eindruck ist, dass der Impfstart in Sachsen bislang noch nicht optimal angelaufen ist. Bei der Impfkampagne ist es meines Erachtens, wie bei einem Flug, sehr wichtig, dass Start und Landung funktionieren.

Beim Start befinden wir uns aktuell aus meiner Sicht noch am Boden und tun uns schwer, abzuheben. Bislang 675 durchgeführte Impfungen  innerhalb von 3 Tagen in Sachsen sind nicht allzu viel, auch im Vergleich zu anderen Bundesländern. Weniger als 2 % der vorrätigen Dosen wurden bislang geimpft.

Auch wenn die Gründe für den zögerlichen Start sicher nachvollziehbar sind, ich wünschte mir hier ein wesentlich pragmatischeres Vorgehen. Gerade auch, weil wir in Sachsen bundesweit mit Abstand die höchste Anzahl an Neuinfektionen haben und damit gerade bei uns der Leidensdruck erheblich höher ist, als in vielen anderen Gegenden unseres Landes.   

Das Infektionsgeschehen in Hainichen ist nach wie vor sehr hoch

Leider ist der Landkreis Mittelsachsen weiterhin  einer der Landkreise in ganz Deutschland mit den höchsten Neuinfektionszahlen.  Laut dem Robert Koch Institut liegt aktuell der Inzidenzwert für 7 Tage/100.000 Einwohner im Landkreis bei 393,8. In Wahrheit dürfte die Zahl aber erheblich höher liegen, da über die Weihnachtsfeiertage weniger getestet wurde.

Leider noch ein Stück höher liegt aktuell der Wert für unsere Stadt und nach meiner Einschätzung auch in allen unseren Nachbarkommunen.  

Gestern lagen wir in Hainichen bei einem Inzidenzwert von 928/100.000 Einwohner/7 Tage. 24 Stunden vorher betrug dieser noch 1009!

Das bedeutet, dass sich in Hainichen in den letzten 7 Tagen insgesamt 80 Personen neu infiziert haben. Auch hier ist es sehr wahrscheinlich, dass die Dunkelziffer hoch ist und wir wohl noch ein ganzes Stück über diesen unvorstellbaren hohen Wert liegen.

Auch die Anzahl der in den letzten Tagen in Hainichen gemeldeten Sterbefälle ist ausgesprochen hoch, weit mehr, als in „normalen Zeiten“. Ich kann allerdings nicht sagen, wie viele der genannten Personen tatsächlich an bzw. mit Corona gestorben sind.

Bezüglich der Neuinfektionen ist aktuell neben zahlreichen hochbetagten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, vermutlich viele davon aus den Pflegeheimen, die Altersgruppe von 25 – 50 Jahren überdurchschnittlich stark betroffen. Nahezu keine gemeldeten Neuinfektionen gibt es dagegen in unserer Stadt bei Kindern und Jugendlichen.

Waren in den letzten Wochen fast 2/3 der Neuinfektionen in Hainichen bei weiblichen Bewohnern zu verzeichnen, hat sich dieses Verhältnis zwischenzeitlich zwischen den Geschlechtern ausgeglichen.

Ein Appell zum bevorstehenden Jahreswechsel

Ich denke vorgenannte Zahlen zeigen, dass die Situation, insbesondere in Hainichen wie auch in der gesamten Region, nach wie vor sehr angespannt ist. Gerade weil ich selber einmal jung war, weiß ich, wie groß die Versuchung ist, gerade in der Silvesternacht sich mit anderen Menschen zu treffen und auch reichlich Alkohol zu trinken.

Ich möchte an dieser Stelle appellieren, dies im Hinblick auf das angespannte Infektionsgeschehen nicht zu tun. Feiern sie den Jahreswechsel in Familie oder in sehr kleinem Kreis.

Ich denke, dass die Bilder der Krematorien in Chemnitz und Döbeln, wo zusätzliche Lagerkapazitäten geschaffen werden mussten, um die vielen Särge mit den Verstorbenen lagern zu können, auch die letzten Zweifler der Dramatik dieser Situation zum Nachdenken bringen.

Trotz dieser Begleitumstände: Ich wünsche Ihnen und uns allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2021 persönliches Wohlergehen und vor allem Gesundheit.

Für 2021 bin ich optimistisch, dass infolge der Impfkampagne wieder bessere Zeiten kommen und wir zumindest im zweiten Halbjahr 2021 wieder ein ganzes Stück zur Normalität zurückkehren können.

Jeder von uns kann, soll und muss einen eigenen, persönlichen Beitrag dazu leisten, dass dies auch so kommt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bürgermeister

Dieter Greysinger

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