Hainichen

Corona-Update Donnerstag, 21.01.2021 um 16 Uhr

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

auch in dieser Woche möchte ich im Rahmen eines Corona-Updates über die aktuelle Entwicklung der Pandemie in der Region Hainichen berichten.

Bundesregierung beschließt Verlängerung des Lockdowns bis zum 14.02.2021

Die Entscheidung der Telefonkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder am vorgestrigen 19.1., den bestehenden Lockdown bis Mitte Februar zu verlängern, hat sicherlich die wenigsten von uns überrascht.

Die neue Coronaschutzverordnung wird sicher zeitnah erlassen werden. Einen Entwurf des Papiers haben die Bürgermeister am gestrigen Abend erhalten. Für uns in Sachsen ändert sich mit der neuen Verordnung dem Grunde nach nicht allzu viel, sieht man von der Pflicht des künftigen Tragens von FFP2 bzw. OP-Masken ab.

Ich will die für unsere Wirtschaft einhergehenden Konsequenzen dieser Entscheidungen an dieser Stelle, wie in meinen bisherigen Updates auch, nicht beurteilen. Wenngleich man über die Schließung von kleineren Geschäften, aber auch Friseursalons durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann.

Manchmal habe ich beim Blick in den Spiegel durchaus das Gefühl, ich gehöre zu den ganz wenigen Personen, die einmal wieder dringend zum Haareschneiden gehen müssten.

Bei vielen anderen Mitmenschen, insbesondere auch in Politik und Sport hat man dagegen den Eindruck, sie haben regelmäßig geschnittene Haare. Ich würde es persönlich sinnvoller empfinden, Friseursalons wieder zu öffnen, anstelle der Schwarzarbeit, welche aktuell sicher auch häufig unter Missachtung der Abstandsregeln in den Kellern und Fluren durchgeführt wird, Vorschub zu leisten. Von Geschäften mit einem funktionierenden Hygienekonzept geht aus meiner Sicht nur eine vertretbare Gefahr aus. 

Allerdings, das gehört leider auch zur Wahrheit: Solange wir im Freistaat und insbesondere auch in Mittelsachsen  deutschlandweit mit die höchsten Inzidenzwerte haben, wirken unsere Proteste zumindest bei vielen Mitbürgern in anderen Teilen unseres Landes ziemlich unglaubwürdig.

Müssen wir uns doch dann häufig den Vorwurf anhören, dass gerade aufgrund unserer hohen Neu- Infektionszahlen die Maßnahmen so drastisch sind und auch so lange andauern.

Personen, welche aus Landkreisen mit erheblich niedrigerem Inzidenzwert als bei uns bei uns kommen, haben da sicherlich bessere Karten, Gehör zu bekommen. Daher müssen wir weiterhin alles daran setzen, die Neuinfektionszahlen ein ganzes Stück weiter nach unten zu bekommen. Persönlich hoffe ich sehr, dass ab 15.2. unsere Schulen wieder mit dem Präsenzunterricht beginnen können und auch die Notbetreuung in den Kitas vom Regelbetrieb abgelöst wird.

Auch Stadtverwaltung Hainichen prüft die Durchführung von Arbeit im Home-Office  

Ein wichtiges Instrument zur Reduzierung der Kontakte ist die Verlagerung von Arbeiten ins Home-Office. Dies kann eine der effektivsten Maßnahmen zu einer Absenkung der Neuinfektionszahlen überhaupt sein. Natürlich wollen wir uns dieser dringenden Empfehlung auch als Stadtverwaltung Hainichen als Arbeitgeber nicht verschließen.

Grundsätzlich können bei uns Teile der Arbeit fast aller Kolleginnen und Kollegen von zu Hause aus erledigt werden. In einzelnen Bereichen kann sogar der überwiegende Arbeitsanfall im Home-Office abgearbeitet werden.

In anderen Ämtern und Tätigkeitsfeldern ist eine Arbeit im Home-Office  erheblich komplizierter, ein Bauhofmitarbeiter kann nicht von zu Hause aus Schnee räumen, unsere Standesbeamtinnen und Mitarbeiter im Bürgerbüro müssen für die Durchführung ihrer Arbeit dagegen überwiegend im Rathaus präsent sein.

Die Stadtverwaltung Hainichen hat im Gegensatz zu anderen Verwaltungen übrigens nach wie vor für unsere Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Ich halte dies auch für sehr wichtig, denn zahlreiche Dinge, welche wir im Rahmen der Dienstleistung für unsere Bewohner durchführen, sind eilig und können nicht wochenlang warten. Allerdings ist eine Vorsprache im Rathaus nur unter der Voraussetzung einer vorherigen Terminvereinbarung möglich.

Wir werden also in den nächsten Wochen die technischen Möglichkeiten für Arbeit im Home-Office verstärken. Allerdings - und auch das gehört auch zur Wahrheit - nur in einem begrenztem Umfang.

Zum Infektionsgeschehen in Hainichen

Auch wenn die Neu-Infektionszahlen nicht weiter ansteigen und auch der 7-Tage-Inzidenzwert in Hainichen langsam nach unten geht, von einer nachhaltigen Entspannung der Situation sind wir noch sehr weit entfernt.  Am heutigen 21.1. liegt der 7-Tage-Inzidenzwert/100.000 Einwohner für unsere Stadt bei 371. Das ist weniger als halb so hoch wie noch vor einer Woche am 14.1., wo dieser Wert in Hainichen noch bei 777 lag.

Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit dazu, liegt der Wert in Hainichen immer noch mehr als  50 %  über dem Sächsischen Landesdurchschnitt  (230,4) und sogar fast dreimal so hoch wie im Bundes-Durchschnitt (130,1). Der überwiegende Teil der Neuinfizierten aus unserer Stadt gehört der Altersgruppe 30 – 60 Jahre. Neuinfektionen bei sehr alten Mitbürgern gibt es auch noch regelmäßig, sie machen aber weniger als 10 % der Gesamt-Neuinfektionen aus.

Leider weiterhin auf einem sehr hohen Niveau in Hainichen ist die Zahl der Sterbefälle

Ich hatte Sie in meinem letzten Update informiert, dass im Dezember 2020 in Hainichen insgesamt 43 Personen verstorben sind. Die bisherigen „Rekordmonate“  waren März und Juni 2019 mit insgesamt 18 bzw. 17 Sterbefällen. Diese enorme Übersterblichkeit hat sich leider auch über den Jahreswechsel fortgesetzt. 

In den ersten 12 Tagen des neuen Jahres sind in Hainichen erneut 25 Personen verstorben. Seitdem flacht die Zahl zwar ein Stück ab, es ist jedoch zu befürchten, dass auch im Januar wieder eine vielfache Anzahl Menschen im Vergleich zu einem „normalen“ Monat in Hainichen verstirbt.

Der gut geschriebene Artikel vom 20.1. in der Freien Presse über die Arbeit unseres Hainichener Bestattungsinstituts Rieger/Oberüber unterstreicht diese Worte.

Im Schaukasten des Bestatters auf der Gellertstraße sind derart viele Verstorbene aufgelistet, dass keine einzelnen Trauerzettel mehr aushängen, sondern Zettel in Listenform.

Fernsehsender RTL befasst sich in der Sendung „Explosiv“  am Sonntag, 24.1.21 mit dem „Sächsischen Phänomen“ beim Thema Corona

Am 21.1. war ein Kamerateam des Fernsehsenders RTL in unserer Stadt. In der Sendung „Explosiv“ am kommenden Sonntag ab 16.45 Uhr will man dem Phänomen auf den Grund gehen, warum der Freistaat Sachsen bei der ersten Welle im Frühjahr 2020 bei den Corona-Neuinfektionen so glimpflich davongekommen ist, aber von der zweiten Welle ab Herbst 2020 stärker als jedes andere Bundesland in Deutschland betroffen ist. Neben Hainichen drehte das Team auch in Klingenthal, Plauen und weiteren Orten des Freistaats. Ich bin auf die Sendung gespannt.

Mit diesen aktuellen Informationen schließe ich mein heutiges Update und werde mich wieder melden, sobald es wichtige Neuigkeiten gibt.

Bleiben Sie gesund, halten Sie bitte die AHA-Regeln ein und lassen Sie sich nicht anstecken.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Oberbürgermeister

Dieter Greysinger

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